Toxic Church – Die Hillsong-Story
Von New York über Berlin bis nach Konstanz: Ein Jahr lang habe ich an unserem investigativen Storytelling Podcast „Toxic Church - Die Hillsong-Story“ gearbeitet. Die Recherche, die Interviews und die Aufbereitung des Materials – alles daran war so intensiv, wie noch nie zuvor in meiner journalistischen Laufbahn. Es ist auch der erste Podcast, den ich moderiere.
In der ersten Sprachnachricht, die ich von einem unserer Protagonisten bekam, fiel der Begriff Christwashing. Hillsong sei eine Franchise-Kirche und würde den christlichen Glauben instrumentalisieren, um Profit zu machen. Spätestens ab da, wollte ich unbedingt herausfinden, was sich hinter den fetzigen Youtube-Gottesdiensten und den charismatischen Pastoren Hillsongs verbirgt.
Die ersten Interviews, in denen mir ehemalige Mitglieder sehr offen und ehrlich von ihren Erfahrungen mit Hillsong erzählten, machten mir dann sehr schnell klar, welches auf Manipulation und Ausbeutung beruhende System hinter der Freikirche steckt. Und das eben nicht nur auf internationaler Ebene, sondern auch hier bei uns in Deutschland. Dass dieser Podcast aber ein solch investigatives Ausmaß annehmen würde, konnte ich zu Beginn nur erahnen.
Denn im Laufe der Recherche meldete sich ein anonymer Whistleblower bei mir. Ein Mensch, der nach wie vor regelmäßig in Hillsong-Gottesdienste geht, seiner Church allerdings die Veruntreuung von Spendengeldern vorwirft. Das Krasse dabei: Der Vorwurf kommt aus den eigenen Reihen.
Eine Woche nach Release wurde dieser Podcast bereits massenhaft geteilt, das Feedback ist überwältigend. "Toxic Church" war mitunter auf Platz 11 der Spotify-Podcast-Charts, auf Platz 12 der Apple-Podcast-Charts und auf Platz 2 der Spotify-Charts im Bereich Gesellschaft. Dies und eure vielen Nachrichten machen eines ganz deutlich: Es fühlen sich sehr, sehr viele Menschen abgeholt. Menschen, die selbst Erfahrungen in Freikirchen gemacht haben - so wie ich eben auch.
Toxische Strukturen in Freikirchen und den Effekt, die sie auf insbesondere junge Menschen haben können, lief bisher – bis auf wenige Ausnahmen – beinahe komplett unter dem Radar der Öffentlichkeit. Ich freue mich sehr, dass dieser Podcast einen Beitrag dazu leistet, dies zu ändern. Die Produktion gibt Betroffenen eine Stimme und sorgt somit für mehr Bewusstsein und Aufklärung. Die Relevanz dafür ist mehr als gegeben. Denn die pfingstevangelikale Bewegung ist die schnellst wachsende religiöse Bewegung der Welt – ihr Einfluss auf unsere Gesellschaft, auch politisch, ist elementar und darf nicht unterschätzt werden.
Hier könnt Ihr Euch die erste Folge anhören:
Mehr Infos findet Ihr in dieser Pressemitteilung von Podimo.
Credits:
Dramaturgie und Moderation: Kyra Funk
Redaktion: Matern Boeselager, Myriel Desgranges und Kyra Funk
Produktion und Sounddesign: Simon Graf
Executive Producerin stereotype media: Myriel Desgranges
Executive Producerin Podimo: Judith Trost
Marketing bei Podimo: Laura Schmitt